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Die Zeremonie der
Fasnachtseröffnung
Der letzte Samstag im November
Der Zeremoniemeister
Betreffend der heutigen "Fasnachtskäfig Öffnete" in Flums, haben wir uns
auf metaphysischem Weg mit "Seni", dem grossen Hofastrologen von
Wallenstein in Verbindung gesetzt. "Seni" lebte von 1600 - 1656 und
Wallenstein war Feldherr des 30jährigen Krieges.
"Seni" errechnete als bestes Datum für unsere Fasnachtskäfig-Öffnete die
letzte Woche im November. Dieses Monatsende, sagte "Seni", sei eines der
wertvollsten des ganzen Jahres und berge alles gute, gesunde und
gedeihenswürdige in sich. Nämlich das Sternbild des Schützen beherrscht
diese Zeit mit vollster Kraft.
Der Zeremonienmeister Der Schütze ist eine Führernatur - er gibt uns die
Kraft, die ganze Fasnachtszeit mit vernünftigem Narrentreiben zu
erfüllen. Besonders ist er prädestiniert, in einer Gesellschaft, wie sie
hier versammelt ist, die Kameradschaft zu pflegen und zu fördern. Der
Schütze gehört zu den drei Feuerzeichen„ so dass wir nicht nur heute
Abend, sondern auch für die nächste Zukunft von ihm mit Elan und seinem
spontanen Handeln unterstützt werden.
Damit gedeiht uns noch zusätzlich die Unterstützung des Riesen Planeten
Jupiter. Jupiter ist der "Glücksplanet" und steht Ende November in
bester Position. Er wird uns positive Impulse für den heutigen Abend und
die kommende Maskenzeit vermitteln. Er hilft uns auch bei der
Realisierung neuer Geistesblitze. Jupiter unterstützt den Optimismus von
Leuten von heute und nimmt den eventuell Bedächtigen und Ängstlichen
unter uns die Skepsis. Er veranlasst jeden von uns "wieder einmal Narr"
zu sein.
In diesem sichtbaren Zeichen am Himmel wollen wir denn auch den
Fasnachts - Käfig aufschliessen und die kommenden Wochen, als lieb zu
pflegendes Juwel, in die Wiege der schönen Narrenzeit legen.
Prolog an die "Schlüssel-Gewaltigen"
Meine lieben Freunde!
Bald haben wir ja wieder Narrenzeit, und das ist gut Einmal muss diese
ja auch beginnen, das ist höchste Zeit. Und jemand muss unseren Käfig
öffnen und die Maske befreien. Das liegt nun in Eurer Macht und ist Eure
Aufgabe. Macht das symbolisch für ins alle, und öffnet damit Tür und Tor
für die kommende Fasnacht, die wir mit allem Übermut und Begeisterung
willkommen heissen.
Die Bürgersleute, die sich ihrer Pflicht und Arbeit bewusst sind, sollen
die nächsten Wochen von Zeit zu Zeit die Narrenkappe aufsetzen und in
froher Unterhaltung und Eintracht dem normalen, üblichen Alltag
Gesellschaft leisten.
Geschlossener Käfig mit blauen Blusen der Schlüsselgewaltigen
Legt Euch die Blusen an und öffnet nun, weil etwas ganz schönes beginnen
wird, jeder seine Flasche Rätsch-Wyb. Schenkt die köstliche Wahrheit in
ein extra Glas ein und -trinkt, trinkt auf dass Euer Verstand geklärt
werde und Ihr als "Schlüssel-Gewaltige" Eurer Handlungen voll bewusst
seid.
Stosst an auf Euer und unser Wohl und auf die Befreiung der Maske,
welche sodann den neuen Zeitabschnitt bestimmt. Sie bringe mit ihrer
Zeit uns allen das, was wir von einer richtigen Fasnacht erwarten:
frohes Treiben, Geselligkeit und Glück.
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Öffnung der Schlösser
Der Satan
Satan ist die Hauptfigur in der Kompanie der Teufel. Er wird überall
dort eingesetzt, wo Leute über Mitmenschen schlechtes, verleumderisches
und unwahres reden. Das ist etwas vom furchtbarsten auf der Welt und
Ursache von viel Not und Elend. Alle solche Menschen soll der Teufel
holen, damit keiner unter friedliebende und aufrichtige Fasnächtler
gerate.
Lieber Satan, das ist unser Wunsch und wir bitten Dich, Deines Amtes zu
walten. Für Deinen Einsatz danken wir Dir und öffnen in diesem Sinn und
Geist das erste Schloss.
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Der Sötteler
"Man sollte, man sollte", sagt der Sötteler. Jene Leute, die nur reden
und nichts leisten, sind gut zu entbehrende Erdenbürger. Zu jeder Zeit
aber gibt es solche Sötteler. Nimm alle diese "Sötteler von uns weg,
lass uns durch solche nicht anstecken. Wir brauchen Narren mit
Tatendrang und der Kraft, angefangenes zu vollenden.
Lieber Sötteler, das ist unser Wunsch und wir bitten Dich, Deines Amtes
zu walten, Für Deinen Einsatz danken wir Dir und öffnen in diesem Sinn
und Geist das zweite Schloss.
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Zahnweh-Peter
Der Zahnweh-Peter verkörpert Behinderung und Schmerz. Er gibt leidenden
Menschen Trost und mahnt alle Leute, der Gesundheit höchste Sorgfalt und
Vorsicht angedeihen zu lassen. Die Fasnachtszeit hat es immer an sich,
Halbkranke und Kranke gesund zu machen. Für das setze doch Deine Macht
ein, denn: je gesünder die Butzi, je lustiger ist die Fasnacht.
Lieber Zahnweh-Peter, das ist unser Wunsch und wir bitten Dich, Deines
Amtes zu walten. Für Deinen Einsatz danken wir Dir und öffnen in diesem
Sinn und Geist das dritte Schloss.
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Der Weingeist
Du Weingeist, Du Geist im Wein, bist es wert, besonders liebevoll und
mit Vorsicht behandelt zu werden. Du kümmerst Dich um unsere Tranksame
und Dein Geist im Wein weckt manch gute Sache. Diese haben wir ja so
nötig in der Fasnachtszeit, wo Geistesblitze in jeder Menge fabriziert
werden. Bewirke, dass durch Deine Begeisterung" nur die fröhlichen
Geister angesprochen werden und lass jeden Missmut und Zorn bereits im
Keim ersticken. Du spendest damit grosszügigen Frohmut in kleinen und
grossen Gesellschaften und führst bei Musik und Tanz friedliche "Narren"
zusammen.
Lieber Weingeist, das ist unser Wunsch und wir bitten Dich, Deines Amtes
zu walten. Für Deinen Einsatz danken wir Dir und öffnen in diesem Sinn
und Geist das vierte Schloss.
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Vetter Heiri
Vetter Heiri, Dir sind alle Vorzüge eines hochgeschätzten und gern
gesehenen Vetters eigen. Wo Du bist, wird die Umwelt angesteckt von
Deinem guten und herzlichen Wesen. Alle Deine Handlungen dienen dem
Mitmenschen, sie stimmen ihn froh und sollen auch in den kommen den
Wochen höchsten Einfluss haben.
Deine Intelligenz, Klugheit und Erfahrung stelle doch in den
Narrendienst als Dein Beitrag an diese Jubelzeit.
Lieber Vetter Heiri, das ist unser Wunsch und wir bitten Dich, Deines
Amtes zu walten. Für Deinen Einsatz danken wir Dir und öffnen in diesem
Sinn und Geist
das fünfte Schloss.
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Alle Schlösser sind geöffnet.
Wir nahen uns einem gossen Augenblick, dem Moment nämlich, wo wir unsere
"Grosse Hexe" aus dem tiefen Dunkel des Fasnachtskäfigs befreien. Mit
Geduld und
massvoller Ruhe haben wir mit ihr, die gewöhnlichen, ganz normalen,
nicht fasnächtlichen Monate totgeschlagen. Wir atmen erleichtert auf und
freuen uns beim Gedanken, dass in einigen Minuten, mit der Befreiung
unserer Maske aus dem Käfig, die Fasnacht beginnen wird.
Junge Fasnacht, sei gegrüsst!
Es lebe die Maske!
Es lebe die Fasnacht!
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